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Natur. Und das Geld?

Was bedeutet finanzielle Unterstützung für das Thema Natur?

Mit unseren Ausstellungen, Inhalten und Veranstaltungen möchten wir so viele Menschen erreichen, wie möglich: Kleinkinder, Jugendliche, Erwachsene und Senior:innen, Menschen mit einer körperlichen Beeinträchtigung, Grossverdienerinnen und Besucher mit geringem Einkommen, Expertinnen und Museumsmuffel, Zweiflerinnen und enthusiastische Befürworter. Dafür beleuchten wir unsere Themen von allen Seiten und bereiten sie spannend und interaktiv auf. Wir stecken jahrelange Recherchen, Materialtests, technische Austüftelungen, multimediale Konzeptionen und ganz viel Zeit und Brain Power in unsere Projekte, bis wir die Eröffnung feiern und unser Publikum endlich im Stapferhaus begrüssen können.

Die Krux an dieser tollen Aufgabe? Wenn wir unsere Ausstellungen nur über Besucher:innen finanzieren wollten, würde der Eintritt (aktuell CHF 21) zwei bis dreimal so viel kosten.


Wer finanziert NATUR?


Aus diesem Grund schätzen wir uns glücklich, auch für «Natur. Und wir?» Partner:innen gefunden zu haben, die unser Ziel teilen, die grossen Themen der Gegenwart für alle erlebbar zu machen – indem sie uns finanziell unterstützen.

So buntgemischt und breitgefächert wie unser Publikum sind auch unsere Unterstützer:innen. Die öffentliche Hand, also der Kanton Aargau, die Stadt Lenzburg und die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, unterstützen uns mit Betriebsbeiträgen und Projektzuwendungen. Damit profitieren wir letztlich von Steuereinnahmen und von Erträgen der Lotterie. Stiftungen, denen naturverwandte Themen, Bildungsangebote oder kulturelle Initiativen am Herzen liegen, haben Förderbeiträge gesprochen, die aus ihren privaten oder unternehmerischen Einlagen stammen. Darüber hinaus gehen wir mit Firmen Sponsoringpartnernschaften ein. Diese Unternehmen unterstützen uns entweder mit Sachleistungen oder mit finanziellen Beiträgen. Dafür erhalten sie vom Stapferhaus Gegenleistungen, wie beispielsweise Eintrittsgutscheine für ihre Kund:innen und Mitarbeiter:innen, und natürlich sind sie mit ihrem Logo in unserer Kommunikation vertreten. Gleichzeitig vereinbaren wir mit unseren Sponsor:innen, dass sie intern und extern über die Inhalte der Ausstellung kommunizieren – so erreichen wir noch mehr Menschen. Auch die privaten Zuwendungen von den Mitgliedern des Stapferkreises und von Gönner:innen helfen uns dabei, «Natur. Und wir?» auf die Beine zu stellen und zu unterhalten.



Förderung. Und warum?


Ohne die Unterstützung unserer Partner:innen gäbe es keine Ausstellungen im Stapferhaus. Dennoch haben wir ein genaues Auge darauf, woher die Fördergelder stammen und vor allem, welche Motivation hinter den Engagements für NATUR steckt. Am Beispiel dieser Ausstellung lässt sich gut aufzeigen, dass Kompromisse unumgänglich sind. Die Ambivalenzen und Widersprüche, die unser aller Verhältnis zur Natur prägen, finden sich auch in unserer Wirtschaft und den Kapitalmärken wieder. Und so ist das Geld, das hilft, die Ausstellung zu finanzieren, zweifelsfrei auch aus Quellen, die an der Umweltzerstörung mitverdient haben. Auch Unternehmen und Privatpersonen, die nicht auf ihren CO2-Ausstoss achten, zahlen Steuern, von denen wir profitieren.

Wir prüfen und diskutieren jedes Engagement, wägen ab. Dort, wo wir Partnerschaften eingehen, aber Herausforderungen und Ambivalenzen sehen, knüpfen wir unsere Sponsoringbeziehung an Bedingungen. Zum Beispiel daran, dass wir Mitarbeiter:innen von Firmen in Workshops sensibilisieren. Und natürlich daran, dass wir sowieso jegliche Form der inhaltlichen Mitgestaltung der Ausstellungen seitens unserer Partner:innen kategorisch ausschliessen.

In letzter Instanz ist unsere Strategie Offenheit – im Umgang mit den Ambivalenzen und mit den kritischen Fragen unserer Besucher:innen. Woher kommt der Strom für das Stapferhaus? Warum nutzen wir multimediale Formate, die Energie verbrauchen? Gibt es klimaneutrale Museen? Und eben: Woher stammt überhaupt das Geld, das die Ausstellung finanziert? In NATUR wird es an vielen Stellen Erläuterungen geben, die die Nachhaltigkeit im Stapferhaus beleuchten – denn auch sie ist nicht abgeschlossen diskutiert.