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Eine Ausstellung entsteht

Alle zwei Jahre verwandelt sich das Stapferhaus von innen und von aussen komplett neu.

«Stell dir vor … », so lautet die Einladung, die wir in der ganze Ausstellung «Natur. Und wir?» in den Raum stellen. Bis wir diese jedoch als solche formulieren konnten, hat es gedauert. Eineinhalb Jahre vor der Eröffnung beginnt die Arbeit zu jeder Stapferhaus-Ausstellung: Zuerst kommt die Themensetzung, es folgt die Recherche, dann die Konzeption und schliesslich die Umsetzung.

Mit einer breiten Recherche ist das fünfköpfige Inhaltsteam des Stapferhauses in das Thema Natur eingetaucht. Sie haben viele aktuelle Bücher verschlungen und unzählige Gespräche geführt, vom Klimawissenschafler bis zu Psychologin, vom Forstwart bis zu Jäger:innen. Zusammen mit dem Team von Kossmanndejong (NL) haben sie die Ziele der Ausstellung heiss diskutiert, Themenfelder priorisiert und geordnet, nach Erzählungen gesucht und diese in unseren Ausstellungsraum gebracht. Dabei verbrauchten sie zuerst viele Post-it’s, und verwandelten dann das Büro in ein Experimentierfeld: Hier wachsen Pilze, ein Basilikum steht zum Schwatz bereit und ein Roboterhund wird spazieren geführt. Das Inhaltsteam setzt kuriose, erschreckende, spannende Tatsachen und Geschichten in einen Kontext und macht sie in der Ausstellung erfahrbar.

Parallel dazu beginnt vier Monate vor Eröffnung der Aufbau: Zehn Aufbau-Helfer:innen und das Leitungsteam Aufbau waren für «Natur. Und wir?» handwerklich im Einsatz.
Lukas ist Technik- und Aufbaumeister und koordinierte die Baustelle. Im Stapferhaus ist er seit Jahren. Als das Museum vom Zeughaus in den neuen Bau zog, hat er sich Gedanken zum Materialverschleiss gemacht: «Wir haben die Wände nach den Ausstellungen jeweils nicht mehr brauchen können und sie entsorgt. Mit dem Umzug in den Neubau habe ich mir überlegt, ob das nicht effizienter geht. Ich habe dann ein Wandmodulsystem nach dem Legoprinzip entwickelt. Die Wände können so teilweise wiederverwendet und sehr schnell neu zusammengebaut werden.» Das System sei eine erste Version, die er weiterentwickeln möchte.

Bevor die Ausstellung eröffnet wird, braucht es aber noch mehr als kreative Ideen und handwerkliches Geschick: Stiftungen werden für die Ausstellungsunterstützung angefragt (siehe Journaleintrag «Natur. Und das Geld?»), die Werbemassnahmen werden geschmiedet und das ganze Haus auf Natur eingestellt. Und dann ist es nach eineinhalben Jahren soweit: NATUR ist eröffnet und lädt zum Perspektivenwechsel ein – Stell dir vor, von Kopf bis Fuss ...