«Natur. Und wir?»
Intro
Eine Reise nach drinnen
Mit unseren Füssen stehen wir auf dem Boden und sind verbunden mit der Erde. Im Alltag spüren wir das kaum: Wir packen unsere Füsse in Schuhe und Socken, mitunter gelten sie als ekelhaft und sind schambehaftet. Dabei entgeht uns einiges: Wenn wir unsere Schuhe zurücklassen und neue Wege wagen, eröffnet sich ein neues Sinneserlebnis. In der Ausstellung hiess es: Spüre den Sand zwischen den Zehen und begib dich auf unsicheres Terrain!
Natur und Kultur
Woher unsere Natur-Vorstellungen kommen
Wir erforschen und erobern, schützen und verkaufen sie. Wir fürchten und bewundern sie zugleich: die Natur. Doch «die» Natur gibt es nicht. Die Vorstellungen, die wir uns von Natur machen, sind immer im Fluss und von der Kultur geprägt. Die in der Ausstellung versammelten «Naturobjekte» erzählten Geschichten davon, was wir uns im Laufe der Zeit unter Natur vorgestellt und was wir mit ihr alles angestellt haben.
Was uns Natur bedeutet
Im Supermarkt wollen wir möglichst natürlichen Salat und auf der Skipiste Schnee, auch wenn keiner fällt. Gegen die Tauben auf dem Dach rufen wir den Wildhüter, für die Pinguine im Zoo lassen wir ein neues Gehege bauen. «Die Natur» aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und unsere Projektionen zu erkennen, lehrt uns viel über uns selbst und über unsere Zeit. An drei Hörstationen mit Videoprojektionen erzählten eine Psychologin, eine Schamanin, ein Förster und viele mehr von ihrer Sichtweise auf die Natur.
Anthropozän
Vom kritischen Zustand der Erde
Steigende Temperaturen, schmelzende Gletscher und aussterbende Arten. Die Zusammenhänge sind komplex, aber eins wird immer deutlicher: Wir Menschen verändern die Erde grundlegend. Im Zentrum der Ausstellung wurden die menschlichen Einflüsse auf die Erde und die Folgen davon in Form von Satellitenaufnahmen und Grafiken verdeutlicht.
«Stell dir vor ... »
Acht Pavillons eröffneten überraschende Perspektiven und luden dazu ein, unsere Beziehung zur Natur neu zu denken. Ihnen lagen Forschungsansätze und Denkrichtungen zu Grunde, die das Stapferhaus und das Szenograf:innen-Team in der Vorbereitung inspiriert haben. Forscher:innen und Autor:innen standen den einzelnen Pavillons «Pat:in», teilweise persönlich mit Rat und Tat, teilweise mit ihren Publikationen und Theorien.
Die grosse Debatte
Was ist zu tun?
Ob wir die Welt retten sollen und wenn ja, wie: darüber zerbrechen wir uns die Köpfe – und geraten auch mal in Streit. Den Lösungsvorschlägen liegen unterschiedliche Weltanschauungen in Bezug auf das Verhältnis von Mensch und Natur zugrunde. In der Debatte kommen vier Typen zu Wort: Die Unbekümmerte, der Technikfreudige, die Informierte und der Ganzheitliche. Mithilfe des Naturkompasses konnten die Besucher:innen mitdiskutieren.
Der eigene Kompass
Was bedeutet dir Natur?
Die Ausstellung «Natur. Und wir» zeigte keine Lösungen, sondern eröffnete Denkräume und Perspektiven und forderte dazu auf, selbst Position zu beziehen und sich in die Debatte einzubringen. Mit einem RFID-Kompass konnten Fragen zum eigenen Verhältnis zur Natur beantwortet werden.