Stapferhaus logo

Behind the scenes (en allemend)

«Natur. Und wir?» entwickelt sich zurzeit im rasenden Tempo – inhaltlich wie auch äusserlich. Die Baustelle ist in vollem Gange und die geplanten Inhalte werden erprobt. Das kann zuweilen lustig, kurios und nervenaufreibend sein.

Eine wandelbare Baustelle

Spaziert man zurzeit durchs Stapferhaus, vermischen sich Bohr- und Hämmergeräusche mit Radiomusik – eine Geräuschkulisse, die man so nur auf Baustellen findet. Überall stehen Tische, Stühle, Materialien,
Leitern und Werkzeuge, denen man im Slalom ausweichen oder mit einem Gump überspringen kann. 10 Aufbau-Helfer:innen sind zurzeit handwerklich im Einsatz und bauen mit unserem Technik- und Ausstellungsbau-Team die neue Ausstellung auf.

Lukas ist Technik- und Aufbaumeister und koordiniert die Baustelle. Im Stapferhaus ist er seit Jahren. Als das Museum vom Zeughaus in den neuen Bau zog, hat er sich Gedanken zum Materialverschleiss gemacht.
«Wir haben die Wände nach den Ausstellungen jeweils nicht mehr brauchen können und sie entsorgt. Mit dem Umzug in den Neubau habe ich mir überlegt, ob das nicht effizienter geht. Ich habe dann ein
Wandmodulsystem nach dem Legoprinzip entwickelt. Die Wände können so teilweise wiederverwendet und sehr schnell neu zusammengebaut werden.» Das System sei eine erste Version, die er weiterentwickeln möchte.

Eine der grösseren Herausforderung bei jedem Ausstellungsaufbau sei die Koordination von Szenographie, Technik und Bau. Lukas ist mit seiner Ausbildung als Schiffbauer und seinem Studium im Industrial Design der
perfekte Vermittler.


Wie eine Ausstellung entsteht

Die Planung jeder Stapferhaus-Ausstellung beginnt anderthalb Jahre vor der Eröffnung. Von der Themensetzung über die Konzeption bis hin zur Auswahl des Inhalts und deren Umsetzung: Seit Monaten recherchiert unser fünfköpfiges Inhalts-Team zum Thema und setzt kuriose, erschreckende,
spannende Tatsachen und Geschichten in einen Kontext, der sich dann in der Ausstellung lesen, anfassen, erforschen und entdecken lässt.

Jetzt, Mitte August 2022 und zweieinhalb Monate vor Eröffnung der Ausstellung,
stehen die Inhalte mehrheitlich fest. Das heisst, dass zurzeit viele Experimente im Haus durchgeführt werden, um den geplanten Inhalt zu erproben. Giorgia und Martina, die bei uns das Inhaltsteam unterstützen, recherchieren im Moment zum Beispiel zu verschiedenen tierischen Materialien. Dafür sind sie bis nach Arlesheim ins Baselbiet oder nach Zell ins Luzernische gereist. Julia, die Teil des Inhaltsteams ist, führt gerade verschiedene Interviews, unter anderem mit dem Lenzburger Forstwärter. Und Celia hat eine kleine Radtour zum örtlichen Kieswerk in Lenz unternommen, um Materialproben zu holen. Ein spannender Prozess!


Patzer, Staunen, Schmunzeln - und grosse Vorfreude

Doch die Zeit drängt: Der Entspurt steht an, und langsam werden wir auch etwas nervös. Glücklicherweise wird die Anspannung auch immer wieder mit lustigen Begebenheiten aufgelockert. Wenn zum Beispiel über das absurde und befremdliche Gefühl diskutiert wird, das der Roboterhund, der für die Ausstellung besorgt wurde, im Team auslöst. Wenn Romi, der sich um das Wohl des Hauses sorgt, mit seinem Oldtimer Materialexperimente hin und her transportiert, weil keine andere Möglichkeit zur Verfügung steht. Oder wenn wir fasziniert alle um einen Strauch Basilikum stehen, weil dieser gerade mit uns kommuniziert - und im übrigen ab dem 30. Oktober auch mit unseren Besucher:innen. Und bei der örtlichen Post können wir uns aufgrund der Gerüche, die aus unseren Paketen in die Filiale geströmt sind, kaum noch blicken lassen (exgüsi nochmals!).

Ihr seht, bei uns passiert viel. Vieles läuft am Schnürchen, vielem müssen wir etwas nachhelfen. Und vieles ist noch unklar und wird erst kurz vor Ausstellungsbeginn geklärt werden. Was aber feststeht: Das gesamte Team freut sich schon sehr auf NATUR. Und wir können es kaum erwarten, euch am 30. Oktober das Resultat zu präsentieren.

Der Umbau ist in vollem Gange ...